Was man über Tannat wissen sollte
Woher kommt der Tannat
der Ursprung des Tannats geht auf das französische Baskenland in den Pyrenäen zurück. Dort wird diese rote Rebsorte schon seit mehreren Hundert Jahren angebaut. Schriftlich wurde die Sorte erstmals Ende des 18. Jahrhunderts, im Jahre 1783 in Madrian, erwähnt und wird heute immer noch im Südwesten Frankreichs, nördlich der Stadt Pau, im Madrian angebaut.
Seinen Namen verdankt der Tannat seinem Reichtum an Tannin und
seiner dunklen Färbung. Das französische Wort „tanné“ bedeutet nämlich neben „gegerbt“
auch „dunkel gefärbt“. Aufgrund seines Tanninreichtums wird daher ein
entsprechend kräftiger, gerbstoffstarker Wein gekeltert.
Nach Uruguay wurde der Tannat vom Baskischen Auswanderer Don
Pacual Harriague gebracht. Dieser verließ Frankreich 1838 und emigrierte nach Uruguay wo er sich in Salto,
der heute nach Montevideo zweitgrößten Stadt Uruguays, niederließ. Don Pacual Harriague gilt als Begründer des kommerziellen
Weinbaus in Uruguay. Er führte 1870 die
Tannatrebe in Uruguay ein und bestockte
damit eine Fläche von 200ha auf seinem Landgut „La Caballada“.
Heute ist Tannat die am weit verbreiteste Rebsorte in Uruguay.
Was macht Tannat so besonders
Im Tannat-Wein sind Polyphenole reichlich enthaltenen. Die Tannat-Beeren hat aufgrund ihres hohen Tanningehalt schon von sich aus viele Polyphenole. Bei traditioneller Verarbeitung der Sorte zu Wein finden sich diese Radikalfänger auch mit hohen werten im Wein wieder. Durch eine lange Maischegärung der Beere mit Schalen und Kernen werden diese nämlich besonders stark an den Wein abgegeben. Dazu ist eine Gärung von 3 bis 4 Wochen im notwendig.
Der Wissenschalftler Dr. Roger Corder vom Londoner William Havery Research Institut hat in der Dezemberausgabe 2006 im Magazin Nature veröffentlicht Studie unter anderem 28 Rotweine untersucht, dabei viel der Tannat-Wein von Didier Barré aus Madrian auf, welcher mit einem hohen Polyphenolgehalt hervorstach.
Was sind die im Tannat enthaltenen Polyphenole?
Die im Tannat Wein in einer vergleichsweisen hohen Konzentration enthaltenen Polyphenole sind chemische Verbindungen und kommen in Pflanzen als sekundäre Pflanzenstoffe vor. Polyphenole sind aromatische Verbindungen und schützen in Form von bioaktiven Substanze, wie Tannine, die Pflanzen vor Fraßfeinden. Das in Uruguay praktizierte klassische Keltern erzeugt dabei hohe Werte an Procyanidinen. Procyanidinen sind eine Untergruppe der Polyhenole. Der Wert für Procyanidinen, die im klassisch gekelterten Tannat enthaltenen sind, ist etwa 4-mal höher als in anderen Weinen.
Das
Reife-potential des Weines
Tannatweine besitzen ein hohes Reifepotential. Sie sind dank
Ihrem Tanninreichtum lange lagerfähig. Gerade französische Tannats sind in
frühster Jugend sehr tanninbetont und dadurch hart und rau. Sie benötigen daher
eine entsprechende Fass- und Flaschenreife um die mächtigen Tannine abzumildern.
Uruguayische Tannats dagegen können von
Anfang an mit weicheren Tanninen aufwarten und sind daher auch schon in jungen
Jahren gut trinkbar.
Der Tannat aus Uruguay im Vergleich zu anderen Herkünften
Die Aromen und der Geschmack des Tannats
Ein sortenreiner Tannat zeichnet sich vor allem durch seine
Aromen von roten Beeren aus, meist reife Himbeeren oder dunkle Waldbeeren. Dazu
gesellen sich meist Noten von Pflaume, getrockneten Früchten, Kräuter und
Gewürze. Bei Ausbau im Barrique darüber hinaus noch Röstaromen welche dem Wein seien einzigartige
Komplexität verleihen.
Am Gaumen zeigen sich Tannat Weine außergewöhnlich präsent
und können mit einem tanninreichen Dichten Körper aufwarten.